Lumberjack, ein gigantisches Bauspiel mit allerlei Tücken. So steht es auf der ersten Seite der Anleitung und nie war ein Satz so wahr wie dieser! Ein großer Teil der Zeit, die man mit diesem Spiel verbringt, muß für den Aufbau, der Spielvorbereitung aufgewendet werden, und tückisch, tückisch ist dieses Unterfangen allemal!
100 Baumstämme (das Spielmaterial ist quantitativ und qualitativ vom Feinsten!) müssen gestapelt werden. immer 6 Baumstämme, kreisförmig angeordnet, bilden eine Etage, auf der dann die nächste errichtet wird usw. Knifflig! In den ersten Partien noch ungeübt kann der Turm kurz vor Fertigstellung schon mal in sich zusammenbrechen und das kann den Reiz, den das Spiel sicherlich ausstrahlt, merklich mindern!
Doch irgenwann ist es geschafft (und wem das Spiel gefällt sei getröstet, es klappt von mal zu mal schneller und besser!) und der Turm ist errichtet. Fünf Farben weisen die Baumstämme auf und so beginnt das Spiel mit einem bunten, recht hohen Turm, der jetzt, während des eigentlichen Spiels, Stück für Stück wieder abgebaut wird.
Ein Spieler, der am Zug ist, wählt zwischen einer der drei folgenden Aktionen:
1. an einem eigenen Turm bauen
2. eine Wertung auslösen
3. eine Baumkrone legen
Für die ersten beiden Aktiosmöglichkeiten ist es zunächst erforderlich, vom großen Turm einen freizugänglichen Baumstamm zu nehmen (möglichst ohne den gesamten Turm zu Einsturz zu bringen!). Wählt man die erste Aktion, legt man diesen Baumstamm auf einen von bis zu max. drei Türmen vor sich ab. Zieht man die zweite Aktion vor, wird der Baumstamm beiseite gelegt und diese Farbe gewertet.
Werten heißt, daß jeder Spieler, der vor sich einen Turm stehen hat, auf dem die oberste Farbe der Farbe entspricht, die gerade gewertet wird, Punkte bekommt. Die Punktzahl richtet sich nach der Höhe des Turms, der gewertet werden darf. In der fünften Etage sind das 5 Punkte usw. Diese Punktzahl wird auf einem Zettel notiert und der nächste Spieler kommt an die Reihe.
Fehlt noch die dritte Aktionsmöglichkeit. Statt einen Baumstamm vom Turm zu nehmen, darf man auch eine Baumkrone auf einen eigenen Turm legen. Dieser kann nun zwar bis zur nächsten Wertung nicht vergrößert werden, allerdings bringt er die doppelte Anzahl an Punkten, sollte die oberste Farbe dieses Turmes gewertet werden. Nach einer Wertung, wird die Baumkrone wieder entfernt und es kann auch wieder an diesem Turm weitergebaut werden.
Im Gegensatz zum Vorratsturm, der vor Spielbeginn aufgebaut werden muß und der in jeder Etage 6 Baumstämme hat, bestehen die Etagen der Türme vor den Mitspielern immer nur aus einem Baumstamm.
Tja und das wars auch schon an Regeln. Ist der komplette Turm in der Tischmitte abgebaut, gewinnt der Spieler, der am meisten Punkte sammeln konnte.
Das Spiel hat schon einige spannende Aspekte. Soll ich den Baumstamm verbauen oder werten? Und wieviele Punkte würden die Mitspieler im Falle einer Wertung bekommen? All diese Fragen wollen taktisch abgewogen und beantwortet sein, bevor man sich für eine Aktion entscheidet und trotzallem bleibt von der Taktik im Endeffekt nicht viel übrig, insbesondere im Spiel mit voller Besetzung. Da verändert sich der Turm so gravierend bis man wieder zum Zug kommt, daß ein Vorausplanen ziemlich sinnlos ist! Und dann ist da noch der Aufbau des Turms vor Spielbeginn, der mehr als lästig, da langwierig ist! Diese Problem ist bei Jenga besser gelöst! Dort läßt sich der Turm sehr schnell mittels der Spielschachtel, die quasi als Schablone dient, aufbauen.
Vielen Dank an Schmidt Spiele für das Rezensionsexemplar!
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