Kalaha, auch bekannt als das "Bohnenspiel", war und ist ein weitverbreitetes Spiel. Das Alter des Spiels ist nicht bekannt, fest steht jedoch, daß es in den unterschiedlichsten Varianten nicht nur in Europa sondern auch in Afrika und Asien gespielt wird. Es hat sehr einfache Spielregeln, bietet aber eine Vielzahl taktischer Möglichkeiten, je nach Spielverlauf.
Das Spielmaterial besteht aus einem länglichen Holzbrett mit 12 runden Vertiefungen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Zwei größere Vertiefungen an den beiden Enden des Spielbretts (Gewinnmulden) beherbergen im Spielverlauf die Siegpunkte in Form von Kugeln (Bohnen). Von diesen Bohnen sind 72 im Spiel, die zu Beginn gleichmäßig auf die kleineren Mulden (je 6 Bohnen pro Mulde) verteilt werden. Das Spielbrett wird längs zwischen die Spieler gelegt. Jedem Spieler ist so eine Gewinnmulde zugeordnet und auch eine der Reihen mit den kleineren Mulden, nämlich jeweils die linke Reihe.
Beide Spieler kommen nun abwechselnd an die Reihe und versuchen durch vorausschauendes und abgewogenes Verteilen der Bohnen sowohl eigene als auch fremde Bohnen zu gewinnen und in der eigenen Gewinnmulde zu sammeln. Der Spieler, der an die Reihe kommt, nimmt alle Bohnen aus einer beliebigen Mulde seiner Seite und verteilt diese entgegen dem Uhrzeigersinn auf die folgenden Mulden. Beim Verteilen wird auch die eigene nicht aber die gegnerische Gewinnmulde berücksichtigt!
Diese Art Bohnen in seine Gewinnmulde zu bekommen alleine wäre etwas zu einfach und auch zu langweilig, daher sind noch folgende zwei Regeln zu beachten:
Fällt die letzte Bohne eines Spielers beim Verteilen gegen den Uhrzeigersinn in die eigene Gewinnmulde, darf dieser Spieler sofort noch einen Zug durchführen. Dieser Vorgang kann sich durchaus auch mehrere Male hintereinander wiederholen.
Fällt die letzte zu verteilende Bohne in eine leere Mulde der eigenen Seite, dürfen alle Bohnen aus der benachbarten gegnerischen Mulde entnommen und in die eigene Gewinnmulde gelegt werden und der Zug ist damit beendet.
Bei beiden Regeln ist es völlig egal, wieviele Bohnen verteilt wurden. Beispielsweise kann es durchaus vorkommen, daß die erste zu verteilende Bohne auch gleichzeitig die Letzte ist, wenn sich in der geleerten eigenen Mulde nur eine Bohne befand.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler keine Bohnen mehr in den Mulden seiner Seite hat. Der Spieler, der das Spiel nicht beendet hat, darf nun noch alle Bohnen auf seiner Seite in seine Gewinnmulde legen, anschließend werden die Bohnen gezählt und der Spieler der die meisten Bohnen in seiner Kalaha(Gewinn)mulde sammeln konnte ist der Gewinner.
Dies eröffnet die verschiedensten taktischen Möglichkeiten. Man kann versuchen, den Gegner "auszuhungern", indem man versucht, möglichst wenige Bohnen in dessen Mulden zu legen. Auf diese Art kann man erreichen, daß der Gegner das Spiel mangels Bohnen auf seiner Seite beenden und einem die Bohnen auf der eigenen Seite überlassen muß.
Allerdings besteht natürlich die Gefahr, daß die eigenen, gut gefüllten, Mulden dem Gegner in die Hände fallen, wenn seine letzte zu verteilende Bohne in einer seiner leeren Mulden landet. Also muß man auch darauf achten, leer Mulden des Gegners zu füllen oder eigene Mulden, die einer leeren des Gegners gegenüberliegt, zu leeren.
Wie auch immer man vorgeht, für Spannung ist in jedem Fall gesorgt, denn auch der Gegner versucht eine erfolgreiche Taktik zu finden. Wer stur seine Taktik umzusetzen versucht ohne die Pläne des Gegenüber zu berücksichtigen wird sehr schnell gewinnen. Nicht das Spiel, aber an Erfahrung!!!
Vielen Dank an Hartung für das Rezensionsexemplar!
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