Canaletto, der eigentlich Giovanni Antonio Canal hieß, war ein berühmter venezianischer Vedutenmaler. Sein bekanntestes Landschaftsbild erscheint im Titel des Spieles.
Im harten Wettstreit versuchen die Spieler in 16 original nachgebildeten venezianischen Palazzi möglichst wertvolle Gemälde und Kunstgegenstände zu ersteigern. Wertlose Einzelstücke werden gehortet um irgenwann eine möglichst komplette Gruppe verkaufen zu können.
Derjenige Spieler, der gerade die letzten Kunstwerke ersteigert hat, bestimmt auch den Palast, in dem die nächste Versteigerung vorgenommen wird. Der einfache Versteigerungsmechanismus überzeugt. Taktik, wechselnde Bündnisse und der sorgsame Umgang mit dem knappen Geld sind spielbestimmend.
34 Kunstwerke werden in den Palästen verteilt. Die Gondel und die Säule markieren den Startplatz in einem beliebigen Palazzo. 12 von 14 gemischten Werteplättchen bilden eine Reihenfolge. Reihum wird um die Kunstwerke im durch Säule und Gondel markierten Palast gefeilscht. Ein Spieler, der paßt, kann in dieser Runde nicht mehr mitbieten. Nennt der Spieler einen Betrag, setzt er die Gondel um soviel Paläste weiter wie sein Gebot lautet, bzw. die Differenz um letzten Gebot. Ist nur noch ein Spieler übrig, erhält dieser die Kunstwerke und seine Markierungsplättchen auf der Zählleiste (Vermögensanzeiger) werden entsprechend versetzt.
Die Säule wandert der Gondel hinterher und einer neue Versteigerungsrunde beginnt in dem jetzt markierten Palast. Sobald sämtliche Kunstwerke einer Gruppe (2, 3 bzw. 4) ersteigert wurden, müssen sie sofort weiterverkauft werden. Das vorderste Zahlenplättchen auf der Werteleiste gibt an, wieviel jedes einzelne Stück der kompletten Sammlung wert ist. Die Markierungsplättchen der einzelnen Verkäufer wandern entsprechend auf der Zählleiste nach oben.
Verkaufte Kunstwerke und verwendete Werteplättchen werden abgelegt. Einmal im Spiel hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, Kunstwerke gratis zu erhalten. Ist bereits ein Gebot gemacht und dieses liegt nicht höher als 15 so darf das Bestechungsplättchen eingesetzt werden und die Kunstwerke wechseln für "Lau" den Besitzer.
Sobald nur noch zwei Arten von Kunstwerken auf dem Spielplan sind, endet das Spiel. Der Spieler, dessern Markierungsplättchen den höchsten Wert auf der Zählleiste anzeigen, gewinnt.
Canaletto ist ein Spiel, das einiges Taktieren vom Spieler fordert. Mit einem höheren Gebot die Gondel noch einen Palast weiterfahren lassen. Die Bestechungmöglichkeiten immer im Hinterkopf behalten. Die Reihenfolge der Werteplättchen richtig berücksichtigen (4 Kerzenleuchter eine Runde zu früh billig verhökert ist sehr ärgerlich), und letze Sammlerstücke erst erwerben, sobald eine hohe Zahl auf der Werteleiste liegt.
Viel Interaktion, die gelungene Graphik und ein fortlaufender Spannunsaufbau sind die ausgezeichnete Mischung dieses Spieles.
Vielen Dank an Hans im Glück für das Rezensionsexemplar!
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