Es ist wieder mal soweit, die Axis & Allies Familie hat Zuwachs bekommen. Jüngster Ableger: D-Day.
Wie der Name schon vermuten läßt geht es wieder um den zweiten Weltkrieg, speziell aber um die Invasion in der Normandie. Die Spieler schlüpfen in die Rollen der deutschen-, englischen- und amerikanischen Streitkräfte und versuchen in die Ereignisse des 6. Juni 1944 einzugreifen und diese für ihre Seite positiv zu beeinflussen.
Vieles aus Axis & Allies wurde übernommen, Vieles hat sich aber auch verändert. In erster Linie sind die Veränderungen auch Vereinfachungen, so dass eine wesentlich kürzere und damit gelegenheitsspielerfreundlichere Spieldauer erreicht wird. Die Komplexität von Axis & Allies wird nicht erreicht.
Während die Bodeneinheiten noch immer Angriffs- und Verteidigungswerte besitzen, die in den Kampfrunden entscheidend sind, greifen die Jäger der Alliierten nicht während der Kampfrunden ins Geschehen ein. Für Sie gibt es eine eigene Phase, in der sie mit ihren Trefferwerten auf Einheiten feuern, die sich in eine Zone, in der sich die Jäger befinden, hinein- oder hinausbewegen. Mit den Bombern verhält es sich ähnlich, auch sie haben eine eigene Phase in der sie ihren Angriff durchführen können. Die Kampfphase gestaltet sich so, dass es pro Runde eine Kampfrunde mit den Allierten als Angreifer und eine Kampfrunde mit den Deutschen als Angreifer gibt und die andere Seite jeweils verteidigt.
Die Spieler kommen auch nicht wie gewohnt nacheinander zum Zug. Jede Phase betrifft entweder die Achse oder die Allierten und das wechselt während einer Spielrunde hin und her.
Der Rundenablauf hat sich also deutlich verändert, ist etwas umfangreicher als beim klassischen Axis & Allies, da neue Phasen dazugekommen sind. Dafür müssen die einzelnen Phasen aber nicht mehr nacheinander von jedem Spieler durchgeführt werden und es gibt keine wirtschaftlichen Erträge (IPCs) mehr für kontrollierte Gebiete. Ein Satz nummerierter Karten wird Runde für Runde durchgespielt. Jede Karte erklärt die jeweilige Phase und wer welche Aktionen ausführen darf.
Die gravierenden Änderungen gegenüber dem Original haben nicht nur ein schnelleres Spiel ermöglicht, sie haben für meinen Geschmack auch den Glücksanteil deutlich erhöht. Die Würfel konnten schon immer mal ein Spiel entscheiden, insbesondere wenn in etwa gleich gute Spieler am Tisch saßen, aber bei D-Day haben die Würfel ein noch größeres Gewicht. Beispielsweise wird der Nachschub sowohl der Achse als auch der Alliierten durch die Würfel bestimmt, es gibt ja keine IPCs mehr und damit auch keinen Einheitenkauf. Die beste Strategie nutzt nix, wenn die Würfel einem den Nachschub vorenthalten.
Der Nachschub ist meines Erachtens eh oftmals eine spielentscheidende Sache. Für die Alliierten läuft es am besten, wenn der Deutsche - zumindest in den ersten Runden - relativ wenig Nachschub bekommt und dieser durch die Jäger möglichst lange vom Kampfgeschehen weggehalten werden kann. Die Alliierten kommen langsamer ins Spiel. Kann der deutsche Nachschub aufgehalten werden, wird die Küste schneller kontrolliert und man kann sich den zu befreienden Städten widmen.
Varianten bringen die Taktik- und Fortune-Karten ins Spiel, die ich aber bisher noch nicht ausprobiert habe. Alles in allem ich für mich Axis & Allies Revised derzeit das besser (beste) Spiel dieser Reihe. D-Day ist aber für Neueinsteiger in die Welt von Axis & Allies bestens geeignet.
Vielen Dank an Avalon Hill für das Rezensionsexemplar!
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