Die Zeiten, in denen die Seefahrt noch ein langwieriges, gefährliches Abenteuer mit der Möglichkeit neue Inseln und Ländereien zu entdecken sind schon lange vorbei. Nicht so bei dem Spiel Tonga Bonga!
Bis zu 4 Schiffseigner lassen ihre Schiffe unbekannte Gewässer erforschen und versuchen möglichst als erste 4 Camps auf 4 verschiedenen Inseln zu errichten.
Hierbei gibt es einiges zu beachten. Das knappe Startkapital von 20 Dukaten muß zunächst ausreichen, eine einigermaßen gute Schiffsmannschaft anzuheuern, doch genau das versuchen auch die Mitspieler. Je besser die Mannschaft, desto schneller kommt das eigene Schiff voran. Doch wer nicht genug Heuer anbietet bekommt unter Umständen nur schlechte Seeleute und das ist eindeutig am falschen Ende gespart!
Die erste Handlung aller Spieler besteht also darin für die Position des Kapitäns und des Steuermanns eine Heuer festzusetzen. Diese Gelder plaziert ein Spieler auf das entsprechende Feld unter seinem Schiff, das auf dem Spielplan abgebildet ist.
Als Zweites würfeln die Spieler nacheinander mit den drei Würfeln ihrer Farbe. Diese symbolisieren die Seeleute, je höher die gewürfelte Zahl, desto besser ist so ein Seemann.
Leider (manchmal aber auch zum Glück!) können die Würfel der eigenen Farbe nur auf die Schiffe der Mitspieler verteilt werden. Ist auf dem Schiff, auf dem ein Seemann eingesetzt werden soll, noch keine Position vergeben, nimmt der Seemann die Stellung des Kapitäns ein. Hat ein Seemann eines Mitspielers bereits diese Position, bleibt nur noch die Stellung des Steuermanns, es sei denn, die Augenzahl des Neulings ist höher als die des momentanen Kapitäns. In diesem Fall wird nämlich der ursprüngliche Kaptiän zum Steuermann und es gibt einen neuen Chef auf dem Schiff. Da auf einem Schiff drei Posten vergeben werden können, kann ein Steuermann, sollte ein höherwertiger neuer Seemann anheuern, auf die Position eines gewöhnlichen Seemanns degradiert werden!
Sobald jedes Schiff auf diese Weise mit drei Seeleuten ausgestattet ist kassieren die Spieler ihre Heuer. Jeder nimmt sich die Dukaten für die Positionen, die ihre Seeleute bekleiden. Meist bekommt ein Kapitän mehr als ein Steuermann und lediglich die gewöhnlichen Seeleute gehen wieder leer aus.
Die Summe der Werte aller Würfel eines Schiffes ergeben dann dessen Zugweite. Ein Schiff mit drei Seeleuten in den Werten 5, 3 und 1 darf also insgesamt 9 Felder weit ziehen. Die Spieler segeln also in beliebige Richtungen los und versuchen Inseln zu erreichen um dort Camps zu errichten!
Neben der Heuer für die eigenen Würfel, äh Seeleute, ist das errichten von Camps auf den Inseln die einzige Einnahmequelle. 25 Dukaten gibt es für die Gründung eines Camps auf einer Insel und dieses Geld wird auch dringend benötigt um auch in weiteren Runden eine gute Heuer für Seeleute anbieten zu können.
Ein Spieler, der als erstes eine Insel anläuft und dort ein Camp errichtet, streicht die 25 Dukaten vollständig ein. Für Zweite, Dritte oder Vierte Camps, die auf einer Insel errichtet werden, muß an jeden Spieler, der zuvor ein Camp dort errichtet hat, eine Gebühr in Höhe von 5 Dukaten abgeben.
Das Spiele beendet derjenige, der als erster wieder den Heimathafen erreicht, nachdem er 4 Camps auf 4 verschiedenen Inseln errichtet hat. Alle Spieler, die in dieser Runde den Heimathafen erreichen, bekommen noch einen Bonus in Höhe von 10 Dukaten!
Jetzt ermitteln alle Spieler ihr Dukaten-Vermögen und damit auch den Sieger des Spiels.
Tonga Bonga ist trotz seiner zahlreichen Würfel im Spiel kein reines Glücksspiel! Mit einer entsprechenden Heuer bekommt man meist auch eine gute Mannschaft (oder zumindest eine bessere als die Mitspieler) und eine fette Heuer läßt die Mitspieler auch schon mal vergessen, daß ein man dem Ziel schon sehr nahe ist.
Wer allerdings immer eine zu gute Heuer ausbezahlen muß, schmälert unter Umständen sein Endvermögen derart, daß trotzdem ein anderer gewinnt, zumal die Heuer vor dem erwürfeln der Seeleute stattfindet und es durchaus Runden geben kann, in denen nur schlechte Seeleute dicke Gehälter einfahren (und eigentlich ihr Geld nicht Wert sind!).
Tonga Bonga hat in unseren Spielerunden immer großen Anklang gefunden, ist kurzweilig, nicht zu glücksabhängig aber auch für Spieler interessant, die nicht zu lange grübeln wollen.
Vielen Dank an Ravensburger für das Rezensionsexemplar!
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