Die Spielemesse 2005 stand im Zeichen von Sudoku. Sage und schreibe 11 Verlage hatten zum Spiele-Event des Jahres, der Essener Spielemesse, ein Spiel mit dem Namen Sudoku im Programm. Begonnen hat alles in Japan und von dort breitete sich das Sudoku-Fieber immer weiter aus, auch über das Internet. Doch als echter Brettspieler kann das Internet nur eine Notlösung sein!
Die Sudoku-Variante von Kosmos ist zwar derzeit die einzige, die ich getestet habe, aber wenn man einem der Berichte in dem Spieleforum schlechthin glauben schenken kann, ist dies zumindest eine der "besten" Umsetzungen des Themas, obwohl im Gegensatz zum eigentlichen Sudoku nicht mehr das Unterbringen aller Zahlenchips Hauptziel des/der Spieler ist, sondern möglichst viele Punkte zu erzielen. Wen das aber stören sollte, oder wer lieber Sudoku-Rätsel knackt, kann ja die entsprechenden Regeln ohne Probleme in der Sudokuausgabe von Kosmos verwenden.
Gleich beim ersten öffnen der Schachtel fällt auf, dass eine Variante für Kinder mit dem entsprechenden Spielmaterial gleich mitgeliefert wird. Im Gegensatz zum "Erwachsenen-Spiel" wird beim Spiel mit Kindern die Spielplanrückseite verwendet. Diese hat ein kleineres Spielfeld und statt der Zahlenchips Tierplättchen verwendet. Auch die Wertung eines Spielzuges ist einfacher so dass laut Spielschachtel auch schon sechsjährige Mitspielen können. Schon mal eine tolle Sache!
Die Punkte der Spieler werden auf einer Leiste um den Spielplan herum mittels eines Wertungsteines festgehalten. Eine altbekannte und praktische Lösung. Der Spielplan selbst besteht aus 9 mal 9 Ablagefeldern für die Zahlenchips, die durch dickere Begrenzungslinien in Blöcken zu je 9 Feldern (3 mal 3) zusammengefasst sind. In jeden Block wird einer der 9 goldenen Zahlenchips gelegt, so dass in jeder Spalte und in jeder Reihe am Ende nur eines dieser Zahlenchips liegt. Das wars auch schon an Vorbereitungsaufwand und es kann losgehen.
Jeder Spieler zieht zunächst einen Zahlenchip. Der Startspieler versucht nun als erster diesen Zahlenchip möglichst punkteträchtig und regelkonform auf dem Spielplan abzulegen. Regelkonform bedeutet, dass nach dem Ablegen des Zahlenchips in jedem Block, in jeder Spalte und auch in jeder Reihe jede Zahl nur einmal vertreten sein darf. Wer einen solchen Ablageplatz findet legt sein Plättchen ab und bekommt nun Punkte dafür. Für jeden anderen Zahlenchip, der schon im selben Block liegt, gibt es einen Punkt. Dazu kommt noch je ein Punkt für jeden Zahlenchip, der zwar nicht im selben Block, aber in derselben Spalte bzw. derselben Reihe liegt. Zum Abschluss des Zuges wird ein neues Zahlenplättchen gezogen, das man im nächsten Zug ablegen muss usw.
Reihum wird solange gespielt, bis der erste Spieler keinen gültigen Ablageplatz mehr für sein Plättchen findet oder, und das ist natürlich eine größere und auch die ursprünglichere Herausforderung, alle Zahlenplättchen konnten abgelegt werden.
Für mich war das Sudoku von Kosmos die erste Begegnung mit dieser Materie und sie hat mir gut gefallen. Zwar musste ich im ersten Moment an Zatre denken, denn auch da werden letzlich Zahlenplättchen gezogen, die regelkonform aber möglichst punktereich abgelegt werden müssen, aber das sprach ja nun nicht unbedingt gegen Sudoku.
Wenngleich für meinen Geschmack Zatre doch noch deutlich besser ist, hat mich auch Sudoku überzeugt. Ob alleine oder zu mehreren, es ist immer spannend wieviele Zahlenplättchen man diesmal ablegen kann und vor allem, wieviele Punkte man dabei erzielen kann. Für mich, der ich bei einem Brettspielabend nicht unbedingt längere Zeit über einem Rätsel brüten will, ist diese Sudoku-Interpretation von Kosmos genau das Richtige.
Vielen Dank an Kosmos für das Rezensionsexemplar!
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