6 nimmt ist eines der (Karten-)Spiele, die mich trotz des relativ hohen Glüchsfaktors irgendwie faszinieren! 104 Karten mit den Werten 1 - 104 werden erst mal gemischt und jeder Mitspieler erhält 10 Stück davon auf die Hand. 4 Karten werden als Startkarten nebeneinander auf dem Tisch plaziert. Auf jeder Karte sind Hornochsen zu finden. Auf den 5er Karten (5, 15, 25 etc.) findet man zwei dieser Hornochsen, auf den 10ern sind es drei und auf den "Schnapszahlen" (11, 22, 33 etc.) kann man 5 Hornochsen zählen. Die Karte mit dem Wert 55 zeichnet sich durch 7 Hörner aus. Diese Zierde mancher Rindviecher zählt am Schluß Minuspunkte, wenn sie im eigenen Wertungsstapel liegen.
Die Spieler legen gleichzeitig eine Karte aus ihrer Hand verdeckt vor sich ab. Nach dem Aufdecken der Karten beginnt der mit dem niedrigsten Kartenwert und legt seine Karte an eine der ausliegenden Karten (im späteren Spielverlauf auch Kartenreihen) an. Hierbei hat er die Karte für das Anlegen zu wählen, die mit seiner Karte die kleinste Differnz bildet. Die ausgespielte Karte muß dabei größer als die bereits liegende sein, so daß eine aufsteigende Folge entsteht! Ist die ausgespielte Karte niedriger als alle bereits liegenden, kassiert man eine beliebige Reihe (man nimmt alle Karten dieser Reihe und legt sie vor sich ab, sie bilden den Wertungsstapel, indem am Ende möglichst wenige Horochsen liegen sollten) und die ausgespielete Karte bildet wieder den neuen Anfang einer Reihe. Muß man die sechste Karte in einer Reihe anlegen, werden die vorderen fünf Karten auf den Wertungsstapel des Ausspielers (der Stapel Karten, die man bereits aufnehmen mußte) gelegt und die sechste, eben ausgespielte Karte bleibt als neuer Reihenbeginn liegen.
Wer nach mehreren Runden 66 oder mehr Hornochsen kassieren mußte, ist der erfolgreiche Verlierer. Als Neuling steigt man in 6 Nimmt! ganz ahnungslos ein, wird dann aber von der Spieldynamik mitgerissen. Man stelle sich 3 oder 4 Reihen mit 4 Karten vor und 10 Mitspieler mit ihren verdeckt ausgespielten Karten. Wer welche Reihe kassiert, ist da oft schon nicht mehr abzusehen. Eine Profivariante macht das Faszinierende berechenbarer. Hier werden die Karten nämlich reihum offen ausgespielt, sodaß man auf die Karten der Spieler die vor einem ausspielen mußten reagieren kann. Desweiteren werden in dieser Variante genau soviele Runden gespielt, wie Mitspieler am Spiel beteiligt sind. Nach jeder Runde muß ein Spieler mit dem Kartensatz des rechten Nachbarn spielen. So ist gewährleistet, daß jeder Spieler einmal mit jedem Kartensatz gespielt hat.
Vielen Dank an Amigo für das Rezensionsexemplar!
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