Die erfolgreiche Zweier-Reihe von Kosmos wurde zu Nürnberg-Messe 2005 um das Spiel Petri Heil erweitert. Einer der Spieler versucht mit zwei Anglern möglichst viele und wertvolle Fische des Mitspielers zu fangen. Um chanchengleichheit zu wahren, werden anschliessend die Seiten gewechselt und schliesslich der Gewinner ermittelt.
Der Teich ist nicht gerade gross (4 x 4 Felder) und als Fisch es ist nicht immer einfach, sich zu verstecken und den beiden Anglern zu entgehen. Aber es ist nicht unmöglich, denn zwischen dem ganzen Müll, der sich wohl im Laufe der Zeit im Teich angesammelt hat, kann man schon ab und an mal "untertauchen".
Anfangs tappen die Angler sowieso im Dunkeln, denn der Fisch-Spieler platziert seine Fische und den ganzen Müll nach seinen Vorstellungen auf den Feldern des Teiches, ohne dass sein Gegenspieler sieht, welches Plättchen auf welchem Teichfeld zu stehen kommt. Die Anglerfiguren haben ihre Ausgangspositionen an den entsprechend markierten Feldern, die um den Teich herum führen.
Der Angler-Spieler beginnt und bewegt eine seiner Anglerfiguren um mindestens ein Feld auf dem Weg um den Teich herum weiter. Jedem dieser Felder ist genau eine Zeile, Spalte oder Diagonale bestehend aus 4 Teichfeldern zugeordnet und das Plättchen eines dieser 4 Teichfelder, die zum neuen Standort des Anglers gehören, muss der Fisch-Spieler nun offenbaren und kurzzeitig umdrehen.
Jetzt wirft der Angler seine Angel aus, indem er eines seiner Angelplättchen abgibt. Diese haben einen Wert zwischen 1 und 4, was dem Teichfeld entspricht, auf dem er angelt. Das Plättchen mit der Nummer 1 ermöglicht das Angeln auf dem Teichfeld, das dem Angler am nächsten ist, das Plättchen mit der Nummer 2 auf dem, das zwei Felder entfernt ist usw.
Das entsprechende Plättchen bekommt der Angler-Spieler, der seine Anglerfigur nochmals um die Anzahl der Felder weiterbewegen muss, die der Zahl auf seinem Anglerplättchen entspricht. Damit es für den Angler im weiteren Spielverlauf nicht zu einfach wird, darf der Fisch-Spieler nach jedem Angeln bis zu drei seiner Plättchen im Teich bewegen, über beliebig viele freie Felder in gerader Linie hinweg.
Hat eine Anglerfigur den Teich umrundet, ist sie aus dem Spiel und es kann nur noch mit der Figur gezogen werden, die ihre Runde noch nicht beendet hat. Sobald beide Anglerfiguren ihre Runde beendet haben, endet auch das Spiel. Der Jäger wird zum gejagten, der Angler zum Fisch und die zweite Runde wird in gleicher Weise gespielt.
Wer nach diesen beiden Runden die wertvollsten Fische aus dem Teich ziehen konnte, ist der Gewinner.
Memory trifft Bluff und Taktik. So lässt sich Petri Heil ganz gut beschreiben. Während jedes Zuges muss der Fisch-Spieler eines seiner Plättchen offenbaren. Wer sich die gut merkt, ist klar im Vorteil, doch die Tatsache, dass der Fisch-Spieler auch drei seiner Plättchen im Teich bewegen darf, macht die Sache nicht immer leicht.
Dazu kommt, dass ein aufmerksamer Fisch-Spieler genau weiss, welche Angelplättchen mit welchen Werten sein Gegenspieler noch zur Verfügung hat. Natürlich wird versucht, auf den für den Angler erreichbaren Feldern hauptsächlich Müll abzuladen, was gegen Ende des Spiels auch immer besser gelingt, da weite Bewegungen durchgeführt werden können und die Zahl der verbliebenen Angelplättchen immer geringer wird.
Tja, und wer dann noch aus dem Poker-Face seines Mitspielers schlau wird, hat so gut wie gewonnen. Petri Heil ist nicht das beste Spiel der Zweierreihe von Kosmos, aber kurzweilige, leicht taktische Kost für Zwei.
Vielen Dank an Kosmos für das Rezensionsexemplar!
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