Im Spiel Freibeuter stechen die Mitspieler mit ihren Piratenschiffen (25 Stück) in See, kapern alleine oder im Verbund mit anderen Handelsschiffe und versuchen bis zum Spielende die größte "Prise" erbeutet zu haben. Gespielt wird auf einem 7x7 Felder großen Spielplan, der eine Seekarte darstellt auf der die Positionen von Handelsschiffen und Inseln eingezeichnet sind, die fette Beute versprechen. Zu Spielbeginn werden die gut gemischten Handelsschiffe (Plättchen) auf diese Positionen verteilt.
Auf den Spielplan eingesetzt werden die Piratenschiffe der einzelnen Spieler durch Ausspielen der entsprechenden Karten. Jede Karte gibt die Koordinaten der Seekarte an, auf welche ein Piratenschiff eingesetzt werden darf. Befindet sich auf diesem Feld bereits ein Boot, kann man das eigene Schiff dazusetzen oder stattdessen sein Startkapital um 2 Schatzkisten erhöhen. Ist das betreffende Feld frei, muß das Schiff eingesetzt werden. Sobald ein Handelsschiff von mindestens vier Piratenschiffen umkreist ist, wird es vom Spielplan genommen. Das Handelsschiff entkommt und kein Spieler bekommt die Beute, wenn es nicht von einem Spieler gekapert war (siehe dazu weiter unten).
Befindet sich zu diesem Zeitpunkt aber ein Piratenschiff eines Spielers auf diesem Schiff (d.h. es wurde gekapert, siehe weiter unten), bekommt dieser Spieler das Handelsschiff. Hatte er das Schiff alleine, d.h. nur mit eigenen Piratenschiffen eingekreist, braucht er niemanden an der Beute beteiligen. Waren jedoch Mitspieler mit ihren Booten an dieser Aktion beteiligt, müssen diese ihren Anteil in Form von Schatzkisten bekommen. Die Höhe des Anteils wird durch die untere Zahl auf dem Plättchen angegeben. Die obere Zahl stellt den Wert des gekaperten Handelsschiffes bei Spielende dar.
Wer keines seiner Freibeuter-Schiffe in See stechen lassen will, kann eines seiner Boote dazu verwenden, ein Handelsschiff zu entern. Dazu plaziert er es auf dem Handelsschiff, das geentert werden soll. Wird das Handelsschiff eingekreist, geht es in den Besitz dieses Spielers über, nachdem er evtl. beteiligte Mitspieler ausbezahlt hat.
Im Spiel befinden sich auch spezielle Plättchen, die, sobald sie eingekreist wurden, beispielsweise die Werte mancher Handelsschiffe in der Endabrechnung verdoppeln.
Ein Spieler der weder ein Schiff kapern noch einsetzen will, kann durch Ausspielen einer "Holländer-Karte" das Schiff des "Fliegenden Holländers" für eine Runde ins Spiel bringen. Der Holländer hilft dabei Handelsschiffe (und andere Plättchen) einzukreisen, ohne daß er dafür einen Anteil an der Beute für sich beansprucht. Nach einem Beutezug wird er allerdings sofort wieder vom Spielplan genommen und wartet auf seinen nächsten Einsatz.
Sobald ein Spieler keine Piratenschiffe mehr hat, das letzte Piratenlager eingekreist oder keine Seekarten mehr nachgezogen werden können, endet das Spiel und der Pirat mit der größten Beute gewinnt.
Entscheidungsreich ist so ein Piratenleben und wer den besten Riecher für die richtige Aktion zum richtigen Zeitpunkt hat, wird das Rennen machen.
Freibeuter ist ein abstraktes Ablege- und Sammelspiel, das hin und wieder den Anschein erweckt, als wäre ihm das Thema der Piraterei krampfhaft übergestülpt worden. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Freibeuter um ein Spiel, das zwar kein absoluter Reißer ist, aber dennoch Spielvergnügen bereitet. Ich glaube Freibeuter ist am besten mit "ganz nett für Zwischendurch" beschrieben.
Vielen Dank an Hans im Glück für das Rezensionsexemplar!
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